Hochleistungsorgan Niere

Die Leistung unserer Nieren wird häufig unterschätzt. Unsere Nieren reinigen das Blut und werden häufig unterschätzt, denn rund 1800 Liter Blut fließen täglich durch diese Kläranlage – unsere gesamte Blutmenge also rund 300 Mal. Dies sind je Minute 1,2 Liter Blut, 72 Liter je Stunde.

Jede Niere unserer Nieren ist etwa faustgroß und wiegt etwa 150 Gramm.  Über eine Million Nierenkörperchen (Nephrone) filtern in einem gigantischen System von mikroskopischen Blutbahnen die Abfallstoffe aus dem Blutkreislauf.  Die Harnleiter (Ureter) verbinden die Nieren beidseits mit der Blase. 

Eine Hauptaufgabe der Nieren ist die Reinigung des Blutes von Giftstoffen, die wir über den Urin ausscheiden. Giftstoffe entstehen hauptsächlich während des Stoffwechsels. Die Entgiftung wird mittels Harnstoff und Kreatinin gemessen.

(c) G. Korst
 

Vielfältige Aufgaben der Nieren

Die Entgiftung des Körpers

Die Hauptaufgabe der Nieren ist die Reinigung des Blutes von diesen Giftstoffen, die wir mit dem Urin ausscheiden (Urin = überflüssiges Wasser und vom Körper nicht benötigte, aber bei den Stoffwechselaktivitäten innerhalb der Zellen immerfort anfallende Abfallprodukte). 

Der Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts

Die Nieren regulieren den menschlichen Flüssigkeitshaushalt. Da der menschliche Körper zu 75% aus Wasser besteht und schon ein Flüssigkeitsverlust von 2% zu körperlichen Einschränkungen führt, ist eie Regulation des Flüssigkeitshaushalt wichtig.

Die Aufrechterhaltung des Mineralstoffgleichgewichts

Die Nieren sorgen dafür, dass die Menge an Mineralstoffen in unserem Körper in einem ausgewogenen Gleichgewicht bleibt.Die Konzentration der Mineralstoffe Natrium, Kalium und Calciumwird im Blut gemessen. Bei gesunden Nieren wird ein Überschuss an Calcium und Phosphat ausgeschieden und bei einem Mangel im Körper zurückgehalten.

Die Regelung des Blutdrucks, hormoneller und enzymatischer Funktionen

Die Nieren beeinflussen den Blutdruck und die Blutbildung durch die Regelung der Produktion von roten Blutkörperchen. Zudem aktivie-ren sie Vitamin D, das wiederum für die Regulierung des Phosphat-und Calciumspiegels im Blut ver-antwortlich ist.

Die Regelung des Säure-Basen-Haushalts

Die Nieren sind für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt zuständig. Gerät dieseraus dem Gleichgewicht, kann es zu einer Azidose (Übersäuerung) oder Al-kalose (Untersäuerung) kommen.

Wie kann man einer chronischen Nierenerkrankung vorbeugen? - Nierenschutz durch Eigeninitiative

Wie kann ich einer chronischen #Nierenerkrankung vorbeugen?
Hauptursachen für ein Nierenleiden sind langjähriger Diabetes und Bluthochdruck. Um diesen Erkrankungen vorzubeugen, ist der beste Schutz:

  • optimale Einstellung des #Blutdrucks
  • ein gesunder #Lebensstil
  • regelmäßige #Bewegung
  • gesunde, ausgewogene #Ernährung
  • Gewicht im Normalbereich
  • Verzicht auf Rauchen
  • und wenig Alkohol
  • regelmäßige Einnahme verordneter #Medikamente

Insgesamt also ein möglichst gesunder Lebensstil

Mehr zum Nierenschutz siehe mein Vortrag (gehalten am 27.02.2024 in der Rehaklinik Bad Heilbrunn)

Pressebericht zum WKD2024 - Weltnierentag 2024 - Interview Uwe Korst und Dr. Doris Gerbig.

Weltnierentag 2024

Nieren und Schwangerschaft

Planen Sie eine Schwangerschaft oder sind Sie bereits schwanger? Dann ist die Gesundheit Ihrer Nieren besonders wichtig. Die Neubildung von Blutgefäßen in der Plazenta beeinflusst den Blutdruck, der durch eine erhöhte Herzfrequenz und mehr Körperblutvolumen ausgeglichen wird. Schwangere mit chronischer Nierenkrankheit haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen, abhängig von der Krankheitsstufe und Behandlung. Regelmäßige ärztliche Betreuung ist entscheidend, um potenzielle Risiken zu minimieren und die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.

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Ernährung bei CKD

Mit rechtzeitiger Diagnose und optimaler Anpassung der Faktoren lässt sich der Verlauf einer chronischen Nierenerkrankung beeinflussen, wobei bewusste Ernährung entscheidend ist. Mangelernährung betrifft 30-75% der Dialysepatienten, beeinflusst den Gesundheitszustand erheblich. Die DGE-Ernährungsregeln sind grundlegend, während ab Stadium G4 spezielle Verhaltensregeln gelten, z.B. Vermeidung von Fertiggerichten. Dialyse und Transplantation erfordern besondere Ernährungsrichtlinien. Die Wahl der Ernährung hängt nicht nur vom Nierenkrankheitsstadium ab, sondern auch von Blutwerten und Mangelernährung. Forschungsprojekte untersuchen aktuell die optimale Ernährung für ADPKD-Patienten, darunter der Einfluss von Fasten und ketogener Ernährung.

Gerade an der Dialyse und nach einer Transplantation gelten besondere Regeln. Details siehe Ernährungsbroschüre: mehr lesen

Essverhalten im Überblick

Wenn die Nieren ausfallen

Die Ursachen sind vielfältig

Die Ursachen für chronische #Nierenerkrankungen sind vielfältig:

--> #Diabetes mellitus

die Langzeitfolgen eines Diabetes können durch Arteriosklerose, die die feinen Blutgefäße der Nierenkörperchen zerstört, verstärkt werden (Häufigkeit ca. 30 %)

--> #Glomerulonephritiden entzündliche Erkrankungen der Nierenkörperchen (Häufigkeit ca. 20 %)

--> #Bluthochdruck Merke: Bluthochdruck kann sowohl Ursache als auch Folge einer chronischen Nierenschwäche sein! (Häufigkeit ca. 20 %)

--> #Immunerkrankungen

--> angeborene Fehlbildungen (z.B. #Zystennieren)

--> Alter ab 60 Jahren nimmt die Nierenfunktion altersbedingt ab

--> #Urinabflussstörungen

--> lang andauernde oder wiederholte #Nierenentzündungen

-->#Medikamente (z.B. Schmerzmittel) und Umweltgifte können die Niere auf Dauer beeinträchtigen

--> #Drogen

--> #Übergewicht und falsche #Ernährung

!!!! Passen Sie auf Ihre #Nieren auf !!!

So können Sie vorbeugen: https://www.bundesverband-niere.de/.../praevention-und...

Nierenersatztherapie notwendig

Wenn die Nierenfunktion nachlässt, so fällt dies oft erst in einem späteren Stadium auf, da der Nierenverlust schleichend voranschreitet. Wenn die Nieren nicht mehr funktionieren, ist eine Nierenersatztherapie erforderlich. Insbesondere, da das Gleichgewicht der Mineralstoffe von Phosphat und Calcium nicht mehr funktioniert. Die Nieren können ihre Hauptaufgabe, die Reinigung und die Balance des Wasserhaushalts, nicht mehr oder nicht ausreichend erfüllen.

Dann ist ein sogenanntes Nierenersatzverfahren notwendig. Dazu gehöhren Dialyse oder eine Transplantation.

Dialyse

Die Dialyse ist ein Blutreinigungsverfahren, das die Aufgaben der Nieren übernimmt und dem Körper dabei Stoffwechselprodukte, Blutsalze und Wasser entzieht. Allerdings übernimmt die Dialyse nur einen Teil der normalen Nierenfunktion. 

Die Dialyse funktioniert nach dem Prinzip der Osmose. Durch eine halbdurchlässige Membran verlassen Giftstoffe das Blut (höhere Konzentration) zu einer niedrigeren Konzentration (Dialyseflüssigkeit), bis die Konzentration auf beiden Seiten gleich ist.

Es gibt zwei mögliche Verfahren der Dialyse:

  1. Hämodialyse(Blutwäsche), die ca. 92% der Betroffenen anwenden
  2. Peritonealdialyse(Bauchfell¬dialyse) mit ca. 8% Verbreitung
  3. Heimdialyse (Dialyse) zu Hause. Das geht mit Hämodialyse oder mit Peritonealdialyse (PD).

Bei der Hämodialyse findet die Blutreinigung außerhalb des Körpers, bei der Bauchfelldialyse innerhalb des Körpers statt. Eine Dialyse benötigt Zeit, da die Giftstoffe nur nach und nach aus den Zellen in das Blut und von dort über einen Filter in die Dialyseflüssigkeit wandern. Je kleiner die Giftstoffe, umso schneller die Entgiftung. Nicht alle Giftstoffe können mittels Dialyse entfernt werden.

Beide Verfahren sind gleichwertig und haben jeweils Vor- und Nachteile.

Wann sollte man mit einer Dialyse beginnen?

Der optimale Zeitpunkt für eine Transplantation oder für den Beginn der Dialyse hängt von verschiedenen Faktoren ab, die Ihr Nephrologe für die Beurteilung heranzieht. 

  • Ein Wichtigstes Kriterium ist Ihre aktuelle Nierenfunktion, das heißt, die Höhe Ihres GFR-Wertes und damit das Niereninsuffizienzstadium, in dem Sie sich befinden
  • Zudem wird der Arzt Ihren körperlichen Allgemeinzustand beur￾teilen: Gewichtszunahme (Überwässerung/geringe Urinproduk￾tion), Gewichtsabnahme (Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit), 
    Bluthochdruck (meistens gut einzustellen, manchmal aber auch problematisch), Herzrhythmusstörungen (durch zu viel Kalium im Blut), Juckreiz (durch zu viel Phosphat im Blut) sowie Blutarmut,
    die bei ADPKD nur selten auftritt.
  • Ihre Nierenwerte im Blut spielen ebenfalls eine wichtige Rolle: 
    Kreatinin, Phosphat, Kalium, Harnstoff, Albumin (ein bestimmtes Eiweiß) und der Säure-Basen-Gehalt. Über die jeweiligen Grenzwerte informiert Sie bei Bedarf Ihr behandelnder Arzt.

Fazit: Der Dialyseeintritt sollte in enger Abstimmung und Beratung mit dem Nephrologen erfolgen. Zur Beratung gehört auch die Festlegung einer geeigneten Dialysevariante. Eine Hilfestellung zum Download.


 Transplantation

Die Nierentransplantation ist die beste Möglichkeit, wieder eine gute Nierenfunktion zu bekommen. Aber nur wenige Patienten erhalten in Deutschland eine neue Niere, denn die Zahl der zur Verfügung stehenden Organe ist zu gering. 

Daher kann die Wartezeit bis zum Erhalt einer neuen Niere mehrere Jahre dauern. Eine Alternative hierzu kann eine Organspende sein. 

Für die Transplantation gibt es einige Voraussetzungen, die Sie gerne mit Ihrem Nephrologen besprechen können.

Krankheitsbilder

Häufige Nierenerkrankungen

Allgemeines

Nephropathie ist der medizinische Fachausdruck für Erkrankungen der Niere. Die Ursachen für Nierenerkrankungen können sein: Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Immunerkrankungen, angeborene Erkrankungen (z.B. Zystennieren), Urinabflussstörungen, Medikamente/Drogen, und andere.

Ein chronisches Nierenversagen kann sich aufgrund verschiedener Ursachen entwickeln. Lang andauernde oder wiederholte Nierenentzündungen können die Niere nachhaltig schädigen. Die Langzeitfolgen eines Diabetes können durch Arteriosklerose die feinen Blutgefäße der Nierenkörperchen zerstören. Angeborene Fehlbildungen können lange unentdeckt bleiben und zum allmählichen Verlust der Nierenfunktion führen. Es können auch Schadstoffe wir Schmerzmittel oder Umweltgifte die Niere auf Dauer beeinträchtigen.

Wichtigstes Ziel für chronisch Nierenkranke ist es, die Entwicklung der Krankheit möglichst lange zu verzögern, bei Dialysepatienten und Transplantierten auf die spezifischen Besonderheiten der Erkrankung einzugehen und rechtzeitig Prävention zu betreiben.

Die Erkennung der Erkrankung ist recht einfach. Zwei Verfahren stehen hierzu zur Verfügung. Der Urintest und der Bluttest.

Die häufigsten Nierenerkrankungen sind:

  • Diabetes Typ I (23%) und Typ II (4%)
  • Glomerulonephritis (20%)
  • Vaskuläre Nephropathie (15%)
  • Interstitielle Nephritis (13%)
  • Unbekannte Genese (10%)
  • Seltene Nierenerkrankungen (10%)
  • Verschiedene (5%)

Zystennieren

 Sind eine der häufigsten genetischen Nierenerkrankungen und gehören zu der Gruppe der Seltenen Nierenerkrankungen, mehr über Zystennieren lesen

Seltene Nierenerkrankungen

Sind ebenso überwiegend genetisch bedingt, mehr lesen

Wo bekomme ich Hilfestellung?

Bundesverband Niere e.V.

Der Dachverband von chronisch Nierenkranken Menschen hilft zusammen mit seinen regionalen Vereinen bei einer Vielzahl an Themen, mehr 

Für psychosoziale Themen finden Sie ein eigenes Portal -genannt Schatzkiste des Sozialrechtspati, mehr
 

Zertifizierte Patientenbegleiter

Seit 2014 sind PatientenBegleiter*innen als qualifizierte Gesprächspartner ehrenamtlich überall in Deutschland tätig. INformationen finden Sie auf der Webseite, mehr

Interne Seiten der Patientenbegleiter, mehr

Haben Sie eine Seltene NIerenerkrankung?

Wenden Sie sich gerne an den Bundesverband Niere oder an ERKNET

Reisen mit einer Nierenerkrankung

Denken Sie bei Reisen an Ihren Nierenpass (medizinischen Notfallausweis) neben den folgenden Unterlagen:

  • Ihre Krankenversicherungskarte, bzw. im Ausland ohne die Europäische Krankenversicherungskarte (kurz EHIC für European Insurance Health Card)
  • Abschluss einer Auslandskrankenversicherung (wird empfohlen)
  • Einen aktuellen Arztbrief inkl. Infektionsstatus und Dialyseregime (möglichst auch englischsprachig)
  • Übersicht ihrer Medikamente und ein ausreichender Medikamentenvorrat
    Eine Bestätigung, warum Sie ihre Medikamente, medizinische Versorgungsmaterialien oder Flüssigkeiten (z.B. bei PD) mitführen müssen.
  • Verteilen Sie ihre Medikamente auf Koffer und Handgepäck (nehmen Sie die 1,5 fache Menge an Medikamenten mit)

Das Nieren-Navi

Fast jeder zehnte Bundesbürger hat eine chronische Nierenerkrankung und die meistens bemerken das erst, wenn es zu spät ist. Dabei kann eine frühzeitige Behandlung den Beginn der Dialyse vermeiden oder lange hinauszögern. Hier setzt das Nieren Navi www.nieren-navi.de an.

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie DGfN hat diese digitale Plattform in Zusammenarbeit mit der Patientenorganisation Bundesverband Niere e.V. aufgebaut. Einfach und verständlich wird erklärt, welche Symptome und Laborwerte auf eine chronische Nierenerkrankung hinweisen und was dann zu tun ist.

Das Nieren Navi richtet sich speziell an Menschen, bei denen die Nierenerkrankung bereits weit fortgeschritten ist. Wer kurz vor der Entscheidung für eine Nierenersatztherapie steht, findet hier gute Erläuterungen für die verschiedenen Behandlungsmethoden. Hämodialyse, Peritonealdialyse, Nierentransplantation und konservative Verfahren werden anschaulich erklärt und Videos mit konkreten Patientenbeispiele zeigen, was das im Alltag bedeutet. 

(c) DGfN

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